Feier der Osternacht mit neun Taufen in der Stiftskirche
Ihren Anfang nahm die Osternachtsfeier um 5.30 Uhr Sommerzeit auf dem Schlossplatz mit der Segnung des Osterfeuers, wobei die Segensgebete mittels Lautsprecher in die bis zum letzten Platz gefüllte Stiftskirche übertragen wurden. Bei der Bereitung der Osterkerze sprach Pfarrer Dr. Tomas Frauenlob: Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.
Die Osterkerze wurde am Feuer angezündet und in feierlicher Prozession in die dunkle Kirche getragen, wo nach und nach die Kerzen der Gläubigen an der Osterkerze entzündet wurden. Pfarrer Dr. Thomas sang selbst das Exsultet, das großartige Osterlob, in dem erzählt wird, warum diese Nacht so einzigartig ist.
In den daran anschließenden Lesungen des Wortgottesdienstes werden, angefangen bei der Erschaffung der Welt, alle früheren Taten Gottes erzählt, quasi eine Zusammenfassung des Alten Testamentes.
Nach den Lesungen des Alten Testamentes wurde das Gloria gesungen, wobei dazu sämtliche Kirchenglocken läuteten. Zuerst erstrahlte der Auferstandene im Hochaltar in hellem Licht, dann wurde der ganze Altar und schließlich der ganze Kirchenraum beleuchtet.
Zu Beginn der Tauffeier beteten alle die Allerheiligen-Litanei. Danach senkte Pfarrer Frauenlob die Osterkerze in das Taufwasser. „Durch deinen geliebten Sohn steige herab in dieses Wasser die Kraft des Heiligen Geistes, damit alle, die durch die Taufe mit Christus begraben sind in seinen Tod, durch die Taufe mit Christus auferstehen zum ewigen Leben ..." Eine Taufe ist sicherlich einer der Höhepunkte jeder Osternachtsfeier. In der Stiftskirche gab es heuer nicht weniger als neun Taufen – vom Baby- bis zum Erwachsenenalter. Sieben Täuflinge waren Asylbewerber, die aus Nigeria gekommen sind.
Nach der Taufe durch Übergießen mit Wasser und der Salbung mit Chrisam erhielten alle Täuflinge ein weißes Taufgewand. An der Osterkerze wurden nacheinander alle Taufkerzen entzündet. Im Anschluss an die Taufe wurden die beiden erwachsenen Täuflinge gefirmt.
Die von Stiftskapellmeister Stefan Mohr ins Leben gerufene und geleitete Stifts-Schola gestaltete die Osternachtsfeier.
Viele Körbe mit Speisen hatte die Gläubigen auf den Altarstufen abgestellt. Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob segnete die Speisen am Ende der Eucharistiefeier.
Auch „risus paschalis“, das Osterlachen, kam nicht zu kurz: Vor dem Schlusssegen erzählte Pfarrer Frauenlob einen Witz, der nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregte.
Einen zusätzlichen Glanzpunkt setzte beim Verlassen der Stiftskirche die aufgehende Sonne in Verbindung mit der weihrauchgeschwängerten Luft.
PGR-Sachausschuss für Öffentlichkeitsarbeit
27. März 2016
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