Der Tag des Hl. Nikolaus in Berchtesgaden
Ein besonderer Tag im Talkessel
Das Nikolausbrauchtum ist wohl nirgends so entfaltet, wie im Berchtesgadener Tal. Schon an den Sonntagsgottesdiensten vor dem Nikolaustag sind hunderte junge Männer in Tracht in den Kirchen und erbitten den besonderen Segen zum Schutz und zum guten Gelingen der Besuche in den Häusern.
Aufnahmen aus der Pfarrkirche St. Andreas nach dem Rorate am frühen Morgen des Nikolaustages:
(Bilder: Dr. Thomas Frauenlob)
Der 5. und 6. Dezember ist dann im Berchtesgadener Tal alljährlich erfüllt vom Läuten der vielen Glocken und Glöcklein, die die Buttenmandl, die Kramperl und die Gangerl mit sich tragen. Die fratzenhaften Masken, die dicken Felle und das eng gebundene Stroh machen aus jungen Burschen bedrohliche Gestalten. Mag die Horde sich auch noch so wild gebärden, der Hl. Nikolaus gebietet über die wilden Gesellen und sie gehorchen ihm.
Eine Bass unterwegs
(Bilder: Biermeier)
Schon am Morgen des Nikolaustages waren die Gläubigen versammelt zum Rorate in der durch tausend Kerzenlichter sanft erleuchteten Pfarrkirche. Ab dem Nachmittag ziehen dann die verschiedenen Bassen durch die Orte und Gehöfte. Von Haus zu Haus werden die Familien vom Hl. Nikolaus und seiner Kramperlbass besucht und die Kinder bekommen kleine Geschenke als Vorgeschmack auf das Weihnachtsfest.
Die „Moaktererbass“ betet vor dem Auslaufen und sie bekommen noch einen Segen vom Pfarrer.
(Bilder: Beierl)
Es herrscht eine besondere Atmosphäre im Tal und auf den Bergen. Die Glocken und Schreie der Kramperl sind unüberhörbar von nah und fern. Morgen wird nur noch das verlorene Stroh auf den Straßen zu finden sein. Bis zum nächsten Jahr!
Der Hl. Nikolaus mit einem Engerl
(Bild: Beierl)
Dr. Thomas Frauenlob