Die heilige Lucia- die Lichtbringerin
Feierlicher Familiengottesdienst am 3. Advent, zum „Gaudete- Sonntag“
Am 3. Adventsonntag war ein besonderer Familiengottesdienst in der voll besuchten Stiftskirche, deren Einladung auch viele Familien mit ihren Kindern gefolgt waren. Der 13.12. ist der eigentliche Ehrentag der hl. Lucia, die in Syrakus auf der Insel Sizilien vor über 1700 Jahren lebte. Heute wird sie besonders in Schweden als Lichtbringerin verehrt wird, da es dort im Winter früh dunkel wird und sich die Menschen nach Licht sehnen.
Pater Fidelis, Kathi Stangassinger und Maria Planegger gestalteten gemeinsam mit dem Geigenensemble der Musikschule unter der Leitung von Regina Sager und mit Verena Seeber und dem Kinderchor den adventlichen Gottesdienst.
Viele Gegenstände, die mit der Geschichte rund um die heilige Lucia in Zusammenhang stehen, waren in den vorderen Kirchenbänken bei den Kindern versteckt. Die Kinder durften die gefundenen Sachen nach vorne bringen, herzeigen und überlegen, was der Gegenstand anhand der Geschichte bedeuten könnte. Sie brachten ein Herz, einen Smiley, ein Brot, einen Apfel, eine Thermoskanne, eine Kerze, eine Taschenlampe, ein Stopp-Schild, eine Decke und eine Lucia-Figur.
Die Gottesdienstbesucher erfuhren, dass sich die ersten Christen damals verstecken mussten, weil sie verfolgt wurden. Lucia half den verfolgten Christen, die sich in den Katakomben, in Höhlen, verstecken mussten. Sie brachte ihnen in Körben alles Wichtige, was sie zum Überleben in den dunklen, kalten Katakomben brauchten und rettete ihnen dadurch das Leben. Damit sie in der Dunkelheit etwas sehen konnte, hatte sie einen Kranz mit brennenden Kerzen auf ihrem Kopf. Lucia war also eine Heilige des Alltags zu ihrer Zeit. Pater Fidelis erklärte den Kindern, dass auch jeder von uns heilig sein kann, im Alltag. Immer dann, wenn man jemand anderem hilft, für andere da ist, ihnen zuhört, ihnen Mut macht, zu ihnen die Liebe und das Licht Gottes bringt und ihnen Freude bereitet, so lebt, wie Jesus uns das vorgelebt hat, dann ist man auf dem richtigen Weg der Nächstenliebe und ein Alltagsheiliger zu sein.
Nach dem Segen zog dann „Lucia“ mit einem weißen Kleid mit rotem Gürtel und dem brennenden Kerzenkranz von hinten in die Stiftskirche hinein und nicht nur die Kinder staunten sehr. Sie hatte auch einen Korb dabei, so wie es in der Legende beschrieben steht. Die verkleidete Lucia erzählte im Gottesdienst, dass sie das Licht von Jesus zu allen heute bringen möchte und die Herzen aller Menschen im Gottesdienst damit erleuchten möchte. Sie erzählte auch, dass sie allen Freude schenken möchte, deshalb hat sie einen Korb mit den Lysekatter-Lucia-Broten dabei, die in Schweden immer am Lucia-Tag verschenkt und gegessen werden. Lucia erzählte „Und durch das gemeinsame Teilen der Lucia-Brote, wollen auch wir einander Liebe schenken. Denn mit unserer Liebe kann die Welt ein wenig friedlicher werden, das ist unsere Hoffnung.“ Die Kinder ließen sich das Safrangebäck schmecken und teilten es miteinander, so wie Lucia damals vor vielen hundert Jahren mit den verfolgten Christen Licht, Liebe, Wärme und Freude geteilt hat.
Bilder / Impressionen
Bericht: Kathi Stangassinger