"... es erglänzt das Geheimnis des Kreuzes ..."

Choralschola der Musikhochschule München gestaltete in der Stiftskirche Orgelmeditation und Abendmesse am Palmsonntag.

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Für die sechste und letzte Orgelmeditation in der diesjährigen Fastenzeit hatte Stiftskapellmeister Stefan Mohr die Schola Cantorum München unter der Leitung von Prof. Stephan Zippe eingeladen. Es handelt sich um eine gemischte Männer-Schola, gemischt deshalb, weil die Schola zum Teil aus Studierenden der Musikhochschule und zum Teil aus Mitgliedern einer Schola besteht, die Prof. Zippe in Moosburg, seiner früheren Wirkungsstätte, leitet. Die kraftvollen gregorianischen Gesänge konnten sich im Kirchenraum wunderbar entfalten. Stefan Mohr spielte als Kontrast zu den A-cappella-Stücken einige Improvisationen auf der Orgel.

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Im Mittelpunkt der gregorianischen Gesänge stand ein Hymnus aus dem sechsten Jahrhundert nach Christus, das bedeutet, dass er etwa sechshundert Jahre vor dem Bau der Stiftskirche verfasst wurde. Frater Gregor Baumhof OSB, Leiter des Hauses für Gregorianik in München, gab den Zuhörern Informationen zum Dichter und zum Inhalt und Aufbau des Textes.

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Venantius Fortunatus (ca. 530 - 609) verfasste den Hymnus "Vexilla Regis", der im Jahre 569 zur Übertragung einer Kreuzreliquie erstmals gesungen wurde. Der Hymnus preist in den ersten vier Strophen das Geheimnis des Kreuzes, die folgenden vier Strophen sind ein Lobgesang auf das Holz des Kreuzes. Während im Gotteslob eine gekürzte deutsche Nachdichtung abgedruckt ist (Nr. 299), erklang in der Stiftskirche die vollständige lateinische "Originalfassung".

Vexilla regis prodeunt,
Fulget crucis mysterium,
Quo carne carnis conditor
Suspensus est patibulo ...

Des Königs Fahnen ziehen voran,
es erglänzt das Geheimnis des Kreuzes,
da der Schöpfer des Fleisches
im Fleische ans Kreuz geheftet wurde ....

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Am Ende der besonderen kirchenmusikalischen Stunde konnten sich die Scholaren über lang anhaltenden Beifall der Zuhörer freuen.

Eineinhalb Stunden später machte die Schola auch die Abendmesse zu einem Choralamt.

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Stephan Zippe, Professor für Gregorianik an der Musikhochschule München und stellvertretender Diözesanmusikdirektor des Erzbistums München und Freising, sang selbst als Kantor die Antwortgesänge vor dem Evangelium.

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Diakon Karl Bodinger assistierte Pfarrer Frauenlob bei der Eucharistiefeier. Dieser hatte nach dem Ende des Gottsdienstes noch eine Überraschung für den Diakon parat. Er gratulierte ihm zu seinem wenige Tage zurückliegenden 80. Geburtstag, lobte öffentlich seine vorbildliche Einsatzbereitschaft und wünschte ihm weiterhin Gesundheit und alles Gute "ad multos annos".

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Andreas Pfnür

 

 

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