Ausflug des St.-Andreas-Chores an den Bodensee
Nach Linz an der Donau im vergangenen Jahr war das Ziel des Chorausfluges in diesem Jahr Lindau im Bodensee.
Unsere Unterkunft für zwei Nächte war das ganz zentral gelegene "Inselhotel". Im Erdgeschoss des Hotels lud "Eddi's Pizza Restaurant" nicht nur zum Abendessen, sondern auch mit einem ausgezeichneten Buffet zum Frühstück.
Am Samstag zeigte uns Stadtführer Michael Blume eineinhalb Stunden lang die schönsten Ecken und Winkel der bayerischen Inselstadt.
Die Stadtführung endete am katholischen Münster "Unserer Lieben Frau", der Stadtpfarrkirche von Lindau, wo der Münster-Kirchenmusiker Nikolaus Schwärzler, ein Studienfreund von Stiftskapellmeister Stefan Mohr, jeden Samstag zur Orgelmatinee einlädt, wobei er sowohl auf der barocken Marienorgel von 1993 als auch auf der restaurierten Steinmayer-Orgel von 1926 spielt. Letztere ist mit einem Fernwerk ausgestattet, das heißt, es kann von der Orgelempore aus eine weitere Orgel hinter dem Hochaltar bespielt werden, was besondere Klangvariationen, wie beispielsweise Echo-Effekte, ermöglicht.
Im Anschluss an das halbstündige Orgelkonzert beschloss der St.-Andreas-Chor den musikalischen Teil mit dem "Langenwanger Jodler", ehe Orgelbaumeister Josef Maier aus Hergensweiler Erläuterungen zur Marienorgel gab, an deren Bau auch der Ramsauer Rochus Sebold beteiligt war. Den Kontakt zu dem Orgelbaumeister hatte unser Chorsänger Joggerl Maltan hergestellt, der einen Teil seiner Schreinerausbildung im Betrieb von Josef Maier absolviert hat.
Am Samstagnachmittag war Gelegenheit, auf einer Panorama-Rundfahrt mit dem Schiff das Dreiländereck kennenzulernen.
Nach der Schiffsrundfahrt auf dem Bodensee gab es Zeit zur freien Verfügung. Eine Möglichkeit, die Freizeit zu nutzen, war, auf der Dachterrasse des Hotels "Engel" im Liegestuhl liegend einen Softdrink zu sich zu nehmen ...
Nach dieser Zeit der Entspannung fuhr uns Ludwig Biller mit dem Bus nach Bregenz in den Ortsteil Weidach, wo wir den Sonntagsvorabendgottesdienst mit der Messe brève von Léo Delibes und dem "Ewiger Gott, im Himmel weit" von Paul Isom musikalisch gestalten durften. Die Kirche St. Kolumban, benannt nach dem irischen Wandermönch Kolumban, der Bregenz zusammen mit dem heiligen Gallus missionierte, wurde 1962 bis 1966 gebaut.
Während Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob konzelebrierte, übernahm Thomas Stöckl in souveräner Weise das Amt des Kantors. Nach dem Gottesdienst kutschierte uns unser Busfahrer zu einer Bregenzer Gaststätte zum gemeinsamen Abendessen.
Bevor wir am Sonntag die Heimreise antraten, erhielten wir noch eine Führung durch Schloss und Stift Salem. Einige nahmen an der Führung nicht teil und kamen dadurch in den Genuss, der Probe des anglikanischen "Truro Cathedral Choir" aus Cornwall, der die Sonntagsmesse in der Kirche musikalisch umrahmte, beiwohnen zu können.
Ein Höhepunkt der Führung durch das Prälaturgebäude ist der prunkvolle Kaisersaal mit 16 überlebensgroßen Kaiserstatuen. Über den Fenstern sind die Büsten von Päpsten zu sehen. Das ganz im Sinne der Zisterzienser-Ordensregeln schlichte Äußere des Münsters lässt nicht vermuten, welcher Prunk sich im Inneren entfaltet. Die frühklassizistische Ausstattung, teilweise mit Alabaster, ist einmalig.
28. Mai 2017
Andreas Pfnür