Vielstimmiges Wochenende in der Stiftskirche

Der "Mozartchor Salzburg" und die "Young Voices Toronto" glänzten bei zwei Kirchenkonzerten 

Stiftskapellmeister Stefan Mohr hatte unlängst mit seinem Salzburger Mozartchor ein Kirchenkonzert in Bordeaux/Frankreich gegeben. Mit demselben Programm trat der Chor am Samstagabend in der Stiftskirche auf und die zahlreichen Zuhörer konnten schnell feststellen, dass auch zeitgenössische Kompositionen mitunter sehr spannend sein können. 

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Stefan Mohr hatte unter anderem Chorwerke von norwegischen (Edvard Grieg, Ola Gjeilo) und lettischen Komponist(inn)en (Eriks Esenvalds, Ilze Arne, Rihards Dubra) ausgewählt. 

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Johanna Weber und Caroline Schwarzacher meisterten mit Bravour die Soli in "O salutaris Hostia" von Eriks Esenvalds (*1977). 

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Mehrmals zeigte der Frauenchor, dass es (notfalls) auch ohne Männer(stimmen) geht ...

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Der "DreiklangXang" (Johanna Weber, Caroline Schwarzacher, Dietlind Stockhammer - alle drei Mitglieder des Mozartchores) gestaltete das Engelsterzett "Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von welchen dir Hilfe kommt" aus "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Unter dem Titel "Ein brillantes Musikereignis" schrieb Dieter Meister über das Chorkonzert im Berchtesgadener Anzeiger" vom 16. Juli 2019:

Subtile Klanggeflechte und dichte Klangteppiche in der Berchtesgadener Stiftskirche: Diese gab es beim Chorkonzert des Mozartchores Salzburg unter der Leitung von Stefan Mohr, gleichzeitig als Stiftskapellmeister auch „Hausherr“, zu hören. Dem Publikum wurde ein musikalischer Abend geboten, den es eigentlich nur mit Begeisterung quittieren konnte. Baltische Chormusik, kleine Ausflüge in norwegische oder nordamerikanische Chorklangwelten und die Musik des „Hochromantikers“ Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein denkwürdiges Konzert allemal.
Der Mozartchor Salzburg hat bei seinen Auftritten in der Berchtesgadener Stiftskirche fast ein Heimspiel, bedingt durch seinen Chorleiter Stefan Mohr, der gleichzeitig Stiftskapellmeister und Leiter der Stiftsmusik ist und natürlich Leiter des St.-Andreas-Chores Berchtesgaden. Diesen hat er nun schon vielfach mit den Sängern des Salzburger Mozartchores zusammengeführt und in der Regel zwei gleiche Konzerte hier und dort veranstaltet. Schön nun, dass das Berchtesgadener Publikum den Mozartchor erleben durfte, bei einem Konzert, das er und sein Ensemble Wochen zuvor in Bordeaux mit großem Erfolg gegeben hatten. Das Programm des Chorkonzertes barg durchaus Überraschungen. Beginnend mit Werken zeitgenössischer lettischer Komponisten steigerte es sich langsam zu den vertrauteren Tönen von Mendelssohn Bartholdy.
Drei lettische Komponisten standen am Beginn. Der vielleicht bekannteste von ihnen ist Eriks Esenvalds, 1977 geboren und wie seine Kollegin Ilze Arne oder Kollege Rihards Dubra Vertreter zeitgenössischer Chormusik. Diese besitzt im Baltikum einen hohen Stellenwert, oft fußend auf dem Reichtum an Volksliedgut. In Bordeaux schon war der „DreklangXang Salzburg“, alle Akteure „reguläre“ Mitglieder des Mozartchores, dabei. Und Dietlind Stockhammer, Caroline Schwarzacher sowie Johanna Weber überzeugten auch die Zuhörer in der Stiftskirche eindrücklich mit dem „Engelsterzett“ aus Mendelssohn Bartholdys „Elias“. Einer der Höhepunkte des Konzerts.
Verzückt haben zwei Frauen des Trios bereits vorher in den Soloparts von Erik Esenvalds‘ „O salutaris Hostia“: Caroline Schwarzacher und Johanna Weber, Letztere mit ihrem hohen Sopran in besonderer Weise. Wieder einmal gelang es Stefan Mohr, an diesem Ort ein brillantes Musikerlebnis zu offerieren, mit Engagement unterstützt von einem Chor, der, so schien es, noch homogener und wohlartikulierter agierte, als im Zusammenspiel mit dem Berchtesgadener Andreas-Chor. Ausbalanciert bei den verschiedenen Werken. Dem Publikum wurde vermittelt: Die Sänger haben große Freude an ihrem Tun und ließen einen mit Präzision geformten, satten Klangteppich durch die Stiftskirche schweben. Ein Genuss, den die Zuhörer mit dankbarem Applaus zu würdigen wussten. Sehr zu Recht.

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Andere Akzente - nicht minder spannend - setzten einen Tag später die "Young Voices Toronto", die im Rahmen ihrer Deutschland-Tournee in der Stiftskirche ihre musikalische Visitenkarte abgaben. 

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Begrüßt wurden sie von den Kindern der Stiftsmusik-Singschule, wobei die größeren Sängerinnen und Sänger von der Stifts-Schola unterstützt wurden.

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Nach ihrem Einzug blieben die kanadischen Gäste zunächst im hinteren Kirchenschiff, formierten sich dort um das Kirchengestühl herum und sangen "A Pentatonic Alleluia" von Ross Whitney. Obwohl nur fünf Töne (Pentatonik) und nur ein Wort "Alleluia" gesungen wurden, entstand in der Kirche ein geradezu ätherischer Klang, der sich am Ende im Pianissimo verlor.

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Die Gäste aus Toronto waren nicht nur gesanglich (alles auswendig!), sondern auch choreografisch gefordert.

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Die Berchtesgadener Kinder der Stiftsmusik-Singschule schauten sich ihre größeren Vorbilder interessiert an. 

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Ein Mädchen aus dem Chor unterstützte den Gesang mehrmals gekonnt mit der Violine.

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Am Schluss des fantastischen Konzertes bedankte sich Chorleiterin Maria Conkey bei "Gastgeber" Stefan Mohr. Eine Zugabe durfte natürlich nicht fehlen - mit ihr setzten die Sängerinnen und Sänger einen fulminanten Schlussakzent. Entsprechend laut und lang fiel der Schlussapplaus aus.

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Andreas Pfnür
6./7.07.2019

 

 

 

 

 

 

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