Demonstration des Glaubens zu Fronleichnam
Prangertag auf der Au
Traditionell am Sonntag nach Fronleichnam wird auf der Au der „Prangertag“ gefeiert. Bereits um 8:30 Uhr versammelten sich die Gläubigen, Abordnungen der Auer Vereine sowie vom Salzbergwerk Bad Dürrnberg und viele Kinder in der Kirche, um Gottesdienst zu feiern. Vor dem Altar war ein wunderschöner Blumenteppich mit Kelch und Hostie dekoriert.
Kaplan Josef Rauffer fand in seiner Predigt passende Worte. So sprach er zu Beginn die aktuelle Verkehrssituation in Österreich und Bayern an, welche dem erhöhten Verkehrsaufkommen in der Urlaubszeit geschuldet sei. Berchtesgaden tue ja auch einiges dafür, sich und seine Kostbarkeiten in Szene zu setzen. Damit schaffte er gekonnt eine Überleitung zu Fronleichnam, denn auch an diesem Fest wird die Kostbarkeit des Glaubens in Szene gesetzt. Die Kostbarkeiten des Tourismus sind unter anderem die schöne Natur, die Gebäude und das Brauchtum. Die wahren Kostbarkeiten bleiben dem Auge aber verborgen – das sind die Menschen die hier leben, die zusammenhalten und sich engagieren. An Fronleichnam werden ebenfalls die Kostbarkeiten des Glaubens zur Schau gestellt, nämlich die Figuren, die liebevoll geschmückten Altäre und Häuser, die Trachten und die Musik. Aber wieder bleibt vieles verborgen. Um was es geht, ist das kleine Stückchen Brot in der Monstranz, Gott hat sich für uns hingegeben, und das ist die Wurzel von Fronleichnam. Der Zeitaufwand für Musikproben, das Schmücken der Altäre und vieles mehr kann nicht in wirtschaftlichen Nutzen umgewandelt werden. Das bedeutet, dass eine innere Haltung hinter diesem Handeln stecken muss. Es bedarf einer Motivation, einem inneren Bedürfnis, einer Wertevorstellung und nur dadurch wird unser Handeln glaubwürdig. Diese Glaubwürdigkeit gilt für die Kirche und für die Gesellschaft gleichermaßen. Erst wenn wir unser Handeln durch eine innere Haltung unterfüttern und in Taten umsetzen sind wir glaubwürdig.
Da der Wettergott ein Einsehen hatte, konnte die Prozession wie geplant stattfinden. Angeführt von der Bergknappenmusikkapelle Bad Dürrnberg machten sich die Gläubigen auf den Weg. Die Monstranz mit dem Allerheiligsten wurde vom Kaplan durch die Au zu den vier Außenaltären getragen. Es wurde jeweils ein Abschnitt aus dem Evangelium gelesen und Fürbitten gesprochen. Zum Abschluss an jede Statio erfolgte der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen. Der Kirchenchor Au unter der Leitung von Simone Resch untermahlte die Stationen musikalisch.
Zum Abschluss bedankte sich Kaplan Josef Rauffer recht herzlich bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Besonders hob er die wunderschön geschmückten Häuser, die Himmelträger, die Fahnenabordnungen, die Kinder, den Kirchenchor sowie die Bergknappenmusikkapelle Bad Dürrnberg hervor. Trotz der politischen Spannungen zwischen Österreich und Bayern klappt die Zusammenarbeit auf der Au hervorragend. Zum Beweis spielte die Musikkapelle zum Schluss die Bayernhymne.
Im Anschluss traf man sich im Auerwirt zum Standkonzert.
Bilder / Impressionen: