Dankesrede von Michael Koller, stellv. Landrat und Verwaltungsleiter

1122-2022 – 900 Jahre Stiftskirche Berchtesgaden Festgottesdienst zum Patrozinium mit Reinhard Kardinal Marx

Michael Koller bei der Dankesrede

Eminenz,
königliche Hoheit,
hochwürdige Herren,
werte Vertreter des öffentlichen Lebens,
liebe Festgemeinde!

Im Namen des Pfarrverbands Stiftsland Berchtesgaden grüße ich Sie sehr herzlich und danke Ihnen, dass Sie, hochwürdigster Herr Kardinal, zu uns gekommen sind und mit uns das besondere Jubiläum der altehrwürdigen Stiftskirche St. Petrus und Johannes der Täufer in Berchtesgaden feiern.

Ich darf aber heute auch allen danken, die an diesem Ort über Jahrhunderte hindurch gebetet, für die Kirche gearbeitet haben und für sie eingestanden sind - allen Wohltätern, die der Kirche von Berchtesgaden gedient haben.

Wir, die derzeit Verantwortlichen, danken den vermeintlich wichtigen und den ganz einfachen Betern und Arbeitern und danken natürlich auch allen, die zum Gelingen des heutigen Festes beigetragen haben: Dem liturgischen Dienst, Ministranten und Mesner, Hausmeister und Putzdirndln, allen, die für die wunderbare musikalische Gestaltung – sei es beim Konzert, der gestrigen Vesper und dem heutigen Pontifikalgottesdienst – im Einsatz waren, und dem gesamten Team im Pfarrbüro.

Danken möchte ich den Vereinen, Organisationen und Zünften für ihre Teilnahme – besonders für die wunderschönen Fahnen hier im Altarbereich.

Ein großer Dank geht an Friedrich Koller. Er war maßgeblich an der Renovierung und Neugestaltung der liturgischen Orte der Stiftskirche vor gut 25 Jahren beteiligt und hat jetzt die Aufstellung der Figur am Eingang der Kirche mit Rat und Tat unterstützt. Auch die neue, würdige Ablage für das Evangeliar wurde von Friedrich und Simon Koller zum heutigen Fest entworfen und hergestellt.

Es ist mir eine herzliche Freude, den Restaurator Herrn Matthäus Rudkowski, der die Figur des Barmherzigen Vaters zusammen mit seinen Mitarbeitern so wunderbar restauriert und aufgestellt hat, heute bei uns begrüßen zu dürfen.

Allen, die auf vielfältigste Weise zu diesem Fest beigetragen haben – und somit ist niemand vergessen – gilt unser besonderer Dank!

Wir haben in letzter Zeit durch viele kleinere und größere Maßnahmen die Stiftkirche auf „Vordermann“ gebracht – einiges werden wir im Laufe dieses Jubiläumsjahres noch anpacken. Aber wie wir alle wissen, muss die Kirche nicht nur als Gebäude immer wieder auf Vordermann gebracht werden!

Unsere Mutter Kirche ist in den vergangenen 900 Jahren immer wieder in Schwierigkeiten geraten. Vieles ist sicher – besonders in den letzten Jahren und Jahrzehnten – nicht richtig gewesen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Die Figur des Barmherzigen Vaters stellt uns dies am Eingang der Kirche so wunderbar vor Augen – hoffen auch wir einmal auf die Barmherzigkeit Gottes!

900 Jahre – oder noch nicht ganz, oder vielleicht sogar schon etwas mehr? Ganz genau lässt es sich nicht sagen. Und gleich war sie wieder zu spüren, die sprunghafte Feindseligkeit im Umgang mit der Kirche, mit diesem Fest und mit den Verantwortlichen.

Wir haben den Mut gefasst und feiern! Die Kirche von heute braucht diesen Mut und braucht solche Feste! Wie ein Kreisel braucht auch die Kirche eine stabile Mitte und immer wieder Kraft, um neuen Schwung zu finden.

Deshalb zitiere ich den Heiligen Papst Johannes Paul II: „Non avete paura: Aprite, anzi spalancate le porte per Christo!“ – „Habt keine Angst: Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“. Das wollen wir heute mit diesem Fest erreichen: Die Kirche wie einen Kreisel in Schwung bringen und die Türen und unsere Herzen für Christus weit aufreißen.

Wer glaubt zittert nicht! Er ist nicht pessimistisch eingestellt. Glauben, das ist die Heiterkeit, die von Gott stammt. Lasst uns deshalb nun gemeinsam in alter Tradition Agape feiern. Mit Brot und Wein und – in Bayern – natürlich mit Bier.

Damit die Kirche von München und Freising nicht den Geschmack verliert, wird ihnen, Herr Kardinal, unser Erstkommunionkind Rupert Angerer eine Spanschachtel mit verschiedenen Salzen aus dem Berchtesgadener Salzbergwerk überreichen. Bleiben wir Salz der Erde und beten wir füreinander! Bleiben Sie ihrer Diözese ein barmherziger Vater!

Bild: Andreas Pfnür

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