Lichtmess-Gottesdienst in der Stiftskirche

Erstkommunionkinder erhalten ihre Kommunionkerzen zum Selberverzieren


P1270993akleinIm feierlichen Abendgottesdienst am Fest "Darstellung des Herrn" begrüßte Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob in der Stiftskirche insbesondere die Erstkommunionkinder dieses Jahres, deren Eltern sowie die Kommunionmütter und -väter. In einem Korb an den Altarstufen lagen die Kommunionkerzen-Rohlinge, die nach der Segnung den Erstkommunionkindern ausgehändigt werden sollten, damit diese sie in den kommenden Wochen unter Anleitung selbst verzieren können. Pfarrer Frauenlob wies darauf hin, dass heute zum letzten Mal die Kerzen am Christbaum und an den Kristall-Lüstern brennen, weil mit dem Fest "Mariä Lichtmess", 40 Tage nach Weihnachten, der Weihnachtsfestkreis endet. 

P1270994akleinNach einer kurzen Prozession, an der sich die Kinder beteiligten, segnete Pfarrer Frauenlob die Kerzen, die von den Gläubigen für den Kirchengebrauch gespendet worden waren, sowie die 33 Erstkommunionkerzen.

P1270997aklein Einige Erstkommunionkinder entzündeten die auf dem Altar stehenden Kommunion-Gruppenkerzen.

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P1280004akleinIn seiner Predigt ging Pfarrer Frauenlob auf das Evangelium von der Darstellung Jesu im Tempel ein, wo der greise Simeon beim Anblick des Kindes sagt: "Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel." Der greise Simeon und die hochbetagte Prophetin Hanna seien nicht nur "Greise" gewesen, so Frauenlob, sondern gleichzeitig "weise", d. h. sie hatten ein großes Wissen und kannten die Weissagungen der Propheten. Beide spürten sofort, dass die Geburt Jesu etwas Besonderes war, dass das Licht in die Welt gekommen ist. 

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P1280009akleinNach der Predigt entzündeten einige Erstkommunionkinder kleine Kerzen, die sie in eine Opferschale vor dem Altar steckten. Jedes Kind sprach zu seiner Kerze einen Impuls-Text:

Meine Kerze heißt Frieden. Sie brennt immer dann, wenn Menschen liebevoll miteinander umgehen, sich gegenseitig respektieren und achten.

Meine Kerze heißt Erwartung. Sie brennt immer dann, wenn Menschen Gott ganz nahe sein wollen und ihn spüren wollen. So wie Simeon sein ganzes Leben auf das Licht der Welt, den Messias, gewartet hat.

Meine Kerze heißt Glaube. Sie brennt immer dann, wenn wir Gott spüren können, obwohl wir ihn nicht sehen. Wenn wir von ihm erzählen und mit ihm sprechen.

Meine Kerze heißt Liebe. Sie brennt immer dann, wenn Menschen ihre Herzen für andere und für Jesus Christus öffnen.

Meine Kerze heißt Hoffnung. Sie brennt immer dann, wenn wir nicht mehr weiterwissen und Jesus uns sagt: "Ich bin für dich da, ich will dein Freund sein, ich will dir Mut machen.“

Meine Kerze heißt Freude. Sie brennt immer dann, wo Menschen spüren können, wie schön das Leben ist und wie gut es tut, dass man eine Familie und Freunde hat.

Meine Kerze heißt Dankbarkeit. Sie brennt immer dann, wenn wir unser Leben durch das kleine Wort „danke“ hell machen. Wenn wir nicht nur unseren Mitmenschen gegenüber dankbar sind, sondern auch Gott.

Meine Kerze heißt Gemeinschaft. Sie brennt immer dann, wenn sich Menschen in Jesu Namen versammeln. Ganz besonders hell brennt diese Kerze in unseren Kommuniongruppenstunden.

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P1280017akleinKommunionmütter und -väter trugen die Fürbitten vor.

P1280023akleinIn gewohnter Weise durften sich zum "Vaterunser" alle Kinder um den Altar versammeln. 

P1280025akleinNach dem Gottesdienst erteilte Pfarrer Frauenlob allen, die es wünschten, einzel den Blasiussegen. Zuvor aber stellten sich zwei Erstkommunionkinder und eine Kommunionmutter die Frage, was es eigentlich mit dem Blasiussegen auf sich hat:

Kind 1: Jetzt im Anschluss teilt der Pfarrer noch den Blasiussegen aus. Aber was ist denn eigentlich dieser Blasiussegen?

Kind 2: Meine Oma hat mal erzählt, dass das gut gegen Halsschmerzen ist. Aber so genau weiß ich das auch nicht.

Kind 1: Fragen wir doch mal meine Mama, vielleicht weiß die etwas.

Mama: Also: Der heilige Blasius lebte vor über 1600 Jahren und stammte aus Armenien. Er war Bischof. Wir haben es wohl einer Legende zu verdanken, dass wir heute noch um seinen Segen bei Halsbeschwerden bitten. Eines Tages wurde Blasius von einer Mutter zu ihrem Sohn gerufen. Der hatte sich an einer Fischgräte verschluckt und drohte zu ersticken. Blasius segnete den Jungen und dieser wurde so vor dem Ersticken gerettet.

Kind 1: Ach, jetzt habe ich es verstanden. Und zur Erinnerung an diese Geschichte wird auch heute noch der Blasiussegen ausgeteilt.

P1280035akleinDer heilige Blasius ist nicht nur der Patron der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, sondern auch Patron der Blasmusikanten, Wollhändler, Schneider, Schuh- und Hutmacher, Weber, Gerber, Bäcker, Müller, Maurer, Gipser, Steinmetze, Seifensieder, Wachszieher und Nachtwächter ... und Nachtwächterinnen ...

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P1280045akleinZum Abschluss händigte Pfarrer Frauenlob den Erstkommunionkindern die zuvor gesegneten Kerzen aus, bevor die Kinder sich noch auf den Altarstufen zusammen mit dem Pfarrer und den Religionslehrerinnen Kathi Stangassinger und Johanna Langosch-Angerer zu einem Gruppenfoto aufstellten.

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Andreas Pfnür
2. Februar 2019

 

 

 

 

 

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