Gedenkgottesdienst für die Kapelle „Maria Hilf“

Gedenkgottesdienst für die Kapelle „Maria Hilf“, die vor 80 Jahren auf Veranlassung der Nazis entweiht wurde.

Am 18. Januar 1937, exsekrierte Dekan Josef Linhard die Kapelle „Maria Hilf“ auf dem Obersalzberg, nachdem wenige Tage zuvor von den Nationalsozialisten die Aufforderung ergangen war, die Kapelle zu räumen, da alle Zugänge gesperrt würden.

Am Mittwoch, den 18. Januar 2017, genau 80 Jahre nach der Entweihung durch Dekan Linhard, wurde der Gottesdienst zum Gedenken an die Exsekration der Kirche auf dem Obersalzberg in der Pfarrkirche Au gefeiert. Dabei sang der Auer Kirchenchor Teile aus der "deutschen Messe“ von Sr. Maria Cecilia, die am Kindersanatorium am Obersalzberg war.

Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob ging eingangs kurz auf den geschichtlichen Hintergrund des Ereignisses ein. „Was vor 80 Jahren entwendet wurde, wird nun zurückgegeben“, so der Pfarrer. In diesem Zusammenhang nahm er Bezug auf den restaurierten Kelch der Kapelle, der in der Kirche Maria am Berg aufbewahrt wird. Pfarrverbands- und Verwaltungsleiter Michael Koller las in Auszügen Zitate aus dem "Verkündbuch" von Kurat Dr. Johannes Baumann vor. Das anschließende Glockengeläut ließ die zahlreichen Gottesdienstbesucher nachempfinden, wie sich die Menschen auf dem Obersalzberg zum damaligen Zeitpunkt fühlen mussten.

„Wenn Gott verschwindet, kommen die Götter“, so Pfarrer Frauenlob zu Beginn seiner Predigt. Auf autoritäre politische Führungskräfte der vergangen Jahrzehnte nahm er dabei Bezug, auch im Hinblick auf den Amtsantritt des neuen amerikanischen Präsidenten. "Wo Gott steht, hat sonst niemand etwas verloren", redete der Pfarrer vor allem der Jugend ins Gewissen. Genau hinzuschauen, um sensibel zu werden für etwaige Schieflagen und Gott immer an die erste Stelle zu setzen, darauf komme es an.

Die Eucharistiefeier fand am barocken Hochaltar der Maria Hilf Kirche statt. Der hat im Seitenschiff der Auer Kirche einen festen Platz gefunden. Ein sehr emotionales Bild für alle Kirchenbesucher. Am Ende der feierlichen Messe ging Pfarrer Frauenlob noch auf das Gedenkbild ein, indem er sagte: "Diese Verheißung möge uns begleiten. - Von dieser Liebe kann uns keiner scheiden.“

Der Ausklang des Abends fand im Pfarrheim statt, wo der „Priestersteiner“ Franz Stangassinger, einen äußerst interessanten Vortrag hielt über die Geschichte der Maria Hilf Kirche. Zahlreiche Bilder ließen die Zuschauer in die vergangene Zeit eintauchen und so mancher konnte weitere Erzählungen hinzufügen. Wie wichtig Frieden in der heutigen Zeit ist und welchen hohen Stellenwert er hat, dürfte jedem Besucher ins Bewusstsein gerufen worden sein, der an diesem Abend den Heimweg antrat.

 

Bilder / Impressionen:

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