Die heiligen Öle

Am Morgen des Gründonnerstags holten sich Vertreter aller Pfarreien im Dekanat Berchtesgaden in der Stiftskirchen-Sakristei die heiligen Öle ab, die am Vortag geweiht worden waren.

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In der "Chrisammesse" hatte der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, am Mittwoch der Karwoche im Münchner Liebfrauendom die heiligen Öle geweiht, die nach dem Gottesdienst an die Vertreter aller Dekanate verteilt wurden. In einem speziellen Tragekoffer brachte Dekan Dr. Thomas Frauenlob die Öle in die Sakristei der Stiftskirche, wo sie am Morgen des Gründonnerstags an die Pfarreien im Dekanat verteilt wurden. Einmal jährlich werden die drei heiligen Öle extra zubereitet; die Grundsubstanz ist reines Olivenöl, dem wohlriechende Stoffe zugefügt werden.

Das Chrisamöl, das an die Verbundenheit aller Getauften mit Christus, dem Gesalbten erinnert, besteht aus Olivenöl, Rosenöl und Balsamen. Bei der Taufe wird der Täufling damit am Kopf gesalbt, dem Firmling wird bei der Firmung die Stirn gesalbt und dem Priéster bei der Priesterweihe die Hände. Darüber hinaus wird das Chrisamöl bei der Altarweihe oder der Glockenweihe verwendet.

Das Krankenöl, auch Oleum Infirmorum genannt, riecht nach Zimt und wird bei der Krankensalbung verwendet. Die Krankensalbung ist das einzige Sakrament, das man mehrfach empfangen kann. Das Krankenöl soll den Kranken in ihren Leiden Heilung bringen, den Leib stärken und beleben.

Das dritte heilige Öl, das nach Zitrone duftet, ist das Katechumenenöl, das zur Salbung eines (erwachsenen) Taufbewerbers während seines Katechumenats bzw. eines Täuflings vor der Taufe verwendet wird.

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In der Feier vom letzten Abendmahl wurden die drei heiligen Öle - mittlerweile in kleine Gefäße mit Schraubdeckel abgefüllt - in der Gabenprozession zusammen mit Wein und Brot zum Altar gebracht. Zu jedem der drei Öle wurde eine passende Fürbitte ausgesprochen. Aufbewahrt werden die heiligen Öle im Kaspar-Stanggassinger-Schrein in der Nähe des Taufsteines.

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