„Maria Lichtmeß 2024“ in Marktschellenberg

Kerzensegnung, Lichterprozession und Blasiussegen


An „Maria Lichtmeß“ fand in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Marktschellenberg die traditionelle Kerzensegnung mit anschließender Lichterprozession um den oberen Markt und nach dem Gottesdienst der Blasiussegen statt. Franziskanerpater Manfred Gruber  zelebrierte den Gottesdienst und die Feierlichkeiten. Ihm zur Seite stand Diakon Bernhard Hennecke. Der Kirchenchor unter Chorleiter Adrian Suciu hatten die musikalische Gestaltung in Händen.

Nachdem noch in der Kirche die Kerzen der Gläubigen mit Unterstützung der diesjährigen Kommunionkinder entzündet wurden, formierte sich der Zug um den oberen Markt, um dann wieder in das Gotteshaus einzuziehen. Dort wurde gemeinsam der Festgottesdienst gefeiert. Vorne in der ersten Bank hatten die diesjährigen Kommunionkinder Platz genommen, die der Pater als Teil seiner Predigt geschickt durch ein Frage- und Antwortspiel auf Sinn und Bedeutung der Kerzen und des Feiertages hinführte. Die Kinder nahmen lebhaft teil und konnten, dank guter Vorbereitung im Unterricht, alle Fragen zufriedenstellend beantworten.

Dann konnten die Kommunionkinder die geweihten Kommunionskerzen in Empfang nehmen, um sie persönlich nach ihrem Geschmack zu verzieren um sie am Tage der Erstkommunion zu dem hohen Ereignis zu verwenden. Vor der Kerzenausgabe durften sie aber noch an der in der Kirche aufgestellten Übersichtstafel jeweils ihr Foto mit dem Namen anbringen.

Nach dem Gottesdienst dankte der Pater allen, die an den Vorbereitungen zu dieser Feier mitgewirkt hatte und auch dem Kirchenchor und lud nach dem Schlusssegen alle zum „Blasiussegen“ ein. Dieser Aufforderung kamen alle Kirchenbesucher gerne nach in der Erwartung, unter dem Schutzmantel des Hl. Blasius vor Krankheiten und Missstände im Halsbreich geschützt zu sein.

Bereits im 4. Jahrhundert feierte die Kirche in Jerusalem das Fest zunächst am 14. Februar, dem 40. Tag nach dem Fest "Erscheinung des Herrn", später dann 40 Tage nach Weihnachten, der Geburt Jesu. Es wurde bald als der erste Einzug Jesu in Jerusalem betrachtet. Aus dem Grund, auch mit Blick auf den Lobgesang des Simeon, kam es im 7. Jahrhundert zu Lichterprozessionen. Die Gläubigen wollten Christus entgegengehen, ähnlich wie sie es aus den Evangelien kannten, wo die Menschen den erwachsenen Jesus am Palmsonntag begrüßten. Die Kerzen, mit denen die Gläubigen das Kommen Jesus in die Welt nun symbolisch begleiteten, wurden eigens zu diesem Fest geweiht.

Der Brauch der Kerzensegnung führte dazu, dass das Fest als "Maria Lichtmesß" bekannt wurde, denn die westliche Kirche betonte lange Zeit eher die Reinigung Marias als Festinhalt. Das Marienfest war deshalb auch unter den Namen "Mariä Reinigung" bekannt. Erst seit der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird es wieder als "Herrenfest", also mit Bezug auf Jesus, gefeiert. Somit lautet der offizielle Name auf Latein "Praesentatio Jesu in Templo", zu Deutsch:  "Darstellung des Herrn".

Daneben ist Maria Lichtmeß ein wichtiger Tag für die Dienstboten. An diesem Tag entschied sich oft, ob die Dienstboten beim Bauern bleiben durften oder sich um eine neue Stelle bemühen mussten und sie konnten sich auf den erwarteten Lohn freuen. Das Ereignis war in der Regel mit ein paar freien Tagen verbunden, die oft zu einer ausgiebigen Feier genutzt wurden.

Bilder / Impressionen:

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Bericht und Bilder: Franz Heger

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